Der Wind pfeift über die Gleise. Es nieselt. Schwer bepackt hasten Reisende an diesem Freitagnachmittag zwischen gelangweilt blickenden Geschäftsleuten zu ihrem Zug im Stuttgarter Hauptbahnhof. Inmitten dieses Gewusels läuft Ursula Ankele-Fischer; auf ihrer blauen Jacke steht „Bahnhofsmission“. Neben ihr gehen drei Kinder mit Rucksäcken auf der Schulter, die an diesem Wochenende das tun, was sie in der Regel jedes zweite Wochenende tun: Sie fahren mit dem Zug etliche Kilometer weit in eine andere Stadt zu Mama oder Papa. Es sind Trennungskinder – genauer gesagt: Pendler-Kinder.