Paritätische Doppelresidenz

In Deutschland ist inzwischen jedes dritte Kind von der Trennung seiner Eltern betroffen. Wenn ein Elternpaar sich trennt oder sich scheiden lässt, gehen Mann und Frau auseinander - als Vater und Mutter bleiben sie zusammen in der Verantwortung. Väter sind heute weit mehr in die Betreuung ihrer Kinder eingebunden als noch vor 30 Jahren. Nach Trennung und Scheidung wird jedoch häufig wieder auf ein tradiertes Betreuungsmodell zurückgegriffen: Die Mutter kümmert sich um die Betreuung der Kinder, der Vater um die materielle Versorgung.

Kinder brauchen beide Eltern für eine förderliche Entwicklung. Das Betreuungsmodell der Paritätischen Doppelresidenz ermöglicht paritätische Elternschaft auch nach Trennung und Scheidung und gewährleistet somit die Aufrechterhaltung und Förderung der Beziehung des Kindes zu seinen beiden Elternteilen. Dies entspricht den Vorgaben des Grundgesetzes und der UN-Kinderrechtskonvention.

Während das „Residenzmodell“ einen „Lebensmittelpunkt“ des Kindes bei einem „Hauptaufenthalts-Elternteil“ und „Umgangszeiten“ beim anderen, getrennt lebenden „Besuchs-Elternteil“ festlegt, bedeutet die Paritätische Doppelresidenz die gleichwertige, abwechselnde Betreuung von Kindern durch ihre getrennt lebenden bzw. geschiedenen Eltern.

Positionspapier zur Paritätische Doppelresidenz

(verabschiedet im Rahmen der Bundesmitgliederversammlung am 15.02.2014 in Frankfurt/M)

Themenflyer "Paritätische Doppelresidenz"


Umfassende Informationen zur Paritätischen Doppelresidenz

Ausführliche Fach-Informationen sind auf der internationalen Plattform www.twohomes.org zu finden, die seit der Gründung des International Council on Shared Parenting (ICSP) am 22.02.2014 vom ICSP betrieben wird.

Außerdem verweisen wir auf die WEB-Seite doppelresidenz.org des Aktionsbündnisses.


Jan Piet de Man (Belgien): Ergebnisse internationaler Tatsachenforschung

Aufenthaltsregelungen und kindliches Zeitempfinden

Doppelt hält besser! Die paritätische Doppelresidenz

Vorteile der Doppelresidenz


Für die Kinder:

  • Kinder können zu beiden Elternteilen einen intensiven Kontakt halten und verlieren weder Vater noch Mutter aus ihrem alltäglichen Leben.
  • Die Loyalitätskonflikte des Kindes verringern sich, da es sich nicht für oder gegen einen Elternteil entscheiden muss.
  • Die Verlustgefühle, die die Kinder bei einer Trennung erleben, können so reduziert werden. Vater und Mutter bleiben Teil des Alltags.
  • Das Kind erlebt nicht einen Elternteil primär für den Alltag und den Besuchselternteil nur für Freizeit und Abenteuer zuständig, sondern wird von jedem positiv beeinflusst.
  • Dem höheren Risiko, welchem Kinder von Alleinerziehenden Elternteilen ausgesetzt sind ein dissoziales Verhaltensmuster zu entwickeln mit Nachteilen in der Schullaufbahn und einem geringeren Selbstwertgefühl wird entgegengewirkt.
  • Kinder, welche in einem Doppelresidenzmodell sozialisiert werden, sind laut Studie psychisch stabiler, ausgeglichener und mit einem größeren Selbstwertgefühl.
     

Für die Eltern:

  • Weil Mütter und Väter ihre Kinder lieben und sie nicht verlieren wollen.
  • Weil beide Elternteile durch den Alltagsbezug ihre Erziehungsverantwortung gleichermaßen wahrnehmen können.
  • Weil eine intensive Beziehung zu einem Kind, wie jede andere Beziehung nur dann stark sein kann, wenn sie häufig und mit genügend Zeit verbracht werden kann.
  • Weil es durch die DR zu einem Machtgleichgewicht kommt, welches Konflikte verhindert und Diskussionen, mit dem Ziel, das Beste fürs Kind zu erreichen, ermöglicht.
  • Weil kein Elternteil aufgrund der Willkür des anderen den Kontakt zum Kind verlieren kann.
  • Weil es den Eltern ermöglicht die Entwicklung ihres Kindes gleichermaßen miterleben zu können.
  • Weil Väter und Mütter nach der Trennung Zeit haben um sich auf neue Partnerschaften einlassen zu können oder einfach nur Zeit für sich haben und sie sich sicher sein können, dass ihr Kind inzwischen in guten Händen ist.
  • Weil der Wiedereinstieg ins Berufsleben und der berufliche Werdegang erleichtert wird.
  • Pflegeurlaube, Urlaube in Ferienzeiten und das tägliche Abholen von der Tagesbetreuung können aufgeteilt werden und entlasten.
  • Weil es erwiesenermaßen zu weniger Konflikten zwischen den Eltern kommt.
  • Weil die Doppelresidenz erwiesenermaßen die beste Lebensform nach der Trennung der Eltern ist.

Anton Pototschnig
Dipl. Sozialarbeiter


Weitere Informationen finden Sie unter http://www.doppelresidenz.at

 

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