Der Augenblick, in dem Matthias Fricke den Brief der Arbeitsagentur liest, ist wieder einer dieser Momente. Einer von jenen, in denen er den Glauben an den Rechtsstaat langsam verliert. Für seine vier Kinder bekommt er in diesem Jahr kein Schulgeld, steht dort geschrieben. Fast 300 Euro hat er für Schulmaterial bisher allein bezahlt. Alles nur, weil die Kinder erst seit Mitte Oktober bei ihm in Dresden leben. Das Amt zahlt aber immer nur zu Schuljahresbeginn – und der war im September. Wieder ein kleiner Tiefschlag. In den vergangenen Monaten hat Fricke viel erklärt, geschrieben, diskutiert. Lange musste er darum kämpfen, dass seine Kinder bei ihm wohnen können.