Warum es für Väter ein Opt-out geben sollte

Kürzlich sprach ich bei einem Thementag des Elternreferats des Allgemeinen Studierendenausschusses (AstAs) an der Uni Mainz über das Schwangerwerdenkönnen, und in der anschließenden Diskussion sorgte eine Fragestellung für Kontroversen, die ich so nicht erwartet hätte: Ob es für Väter (beziehungsweise für die Männer, mit deren Sperma eine Frau schwanger geworden ist) die Möglichkeit eines Opt-out geben sollte. In einem Blogpost oder Text hatte ich das nämlich einmal gefordert und bin auch weiterhin der Meinung, dass das richtig wäre. Denn während eine Schwangere nach der Zeugung darüber entscheiden kann, ob sie das Kind austrägt oder nicht, hat der Samenspender diese Möglichkeit nicht, da es nicht sein Körper ist, der schwanger ist. Er kann zwar seine Meinung äußern, aber die Entscheidung selbst kann nur die Schwangere fällen. Es sei denn, wir leben in einer patriarchalen Gesellschaft, die die körperliche Selbstbestimmung von Frauen durch Gesetze und Machtverhältnisse unterbindet.