Seit vielen Jahren setzt sich der Verein „Väteraufbruch für Kinder e.V.“ für eine Familienfindungsphase ein, in der beide Eltern nach der Geburt gemeinsam das veränderte Familienleben organisieren und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Die EU-Vereinbarkeitsrichtlinie verpflichtet die EU-Staaten dazu, dies in ihren Ländern umzusetzen.
Wer nun aber davon ausgeht, dass eine solche Selbstverständlichkeit schnell umgesetzt wird, irrt. Die Bundesregierung weigert sich bisher standhaft, die EU-Vorgaben umzusetzen, riskiert sogar Strafzahlungen. „Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass in Deutschland in den letzten Jahren jeder Vorschlag abgelehnt wird, der Vorteile für Väter bedeuten würde“, fast Markus Witt, Mitglied im Väteraufbruch für Kinder e.V. zusammen. Der Verein nimmt ein zunehmend väterfeindliches Klima, auch im politischen Diskurs, wahr, wie sich auch an der Diskussion um das gemeinsame Sorgerecht nichtehelicher Väter erst kürzlich wieder gezeigt hat. Dabei ist Elternschaft am besten gemeinsam zu meistern.
„Väter würden mit der Vaterschaftsfreistellung von Anfang an in die Familienarbeit eingebunden, Mütter müssten die Last der familiären Verantwortung nicht alleine tragen. Eine win-win-Situation für beide Eltern und ein wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung, vor allem von Müttern“, erklärt Witt.
„Die 10 Tage Vaterschaftsfreistellung sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Deshalb unterstützen wir die Petition „10 Tage Vaterschaftsfreistellung jetzt! und fordern Mütter und Väter und die, die es werden wollen oder bereits waren (Großeltern) auf, die Petition tatkräftig zu unterstützen“ appelliert Witt. Die Petition, welche das Väterzentrum Dresden in Leben gerufen hat, ist auf dem Portal Openpetition veröffentlicht. Zahlreiche Organisationen haben sich dieser bereits angeschlossen.
Link zur Petition: https://openpetition.de/vaterschaftsfreistellung