Drama um Eltern-Kind-Entfremdung wird mit dem bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet

Glückwunsch an Schauspieler Felix Klare und Autorin Katrin Bühling für die Auszeichnung mit dem Blauen Panther für die Umsetzung im Film „Weil Du mir gehörst“. Er leistete einen wichtigen Beitrag dazu, Eltern-Kind-Entfremdung stärker ins Bewusstsein der Gesellschaft zu bringen.

Ein Kind verliert nach der Trennung der Eltern ungewollt den Kontakt zu einem Elternteil, durch Manipulation und Beeinflussung. Viele kennen solche Geschichten, können diese aber nicht richtig begreifen oder nachvollziehen. Schnell wird Schuld verteilt, ein ungutes Gefühl kommt auf: „irgendwas wird da bestimmt gewesen sein“. Betroffene Elternteile finden selten Gehör oder gar Verständnis, die betroffenen Kinder fallen durch. Solche Vorkommnisse entziehen sich den üblichen Denkmustern.

„Der Film „Weil Du mir gehörst“ hat auf unglaublich realistische, eindrucksvolle, ja teilweise bedrückende Art und Weise gezeigt, wie Kinder durch einen Elternteil beeinflusst werden können und wie hilflos der andere Elternteil zusehen muss, wie ihm sein Kind entgleitet, wenn die zuständigen Professionen nicht rechtzeitig eingreifen“, erklären Markus Witt und Karin Kokot, Mitglieder im Bundesvorstand des Väteraufbruch für Kinder e.V. einhellig. Der Film habe damit entfremdeten Eltern und ihren Kindern eine Stimme, ein Gesicht gegeben.

„Die Auszeichnung von Katrin Bühling als Autorin und Felix Klare ist eine absolut verdiente Anerkennung für die Umsetzung des gesellschaftlich schwierigen, noch viel zu selten beachteten Themas der Eltern-Kind-Entfremdung und gratulieren von ganzem Herzen. Das überwältigend große Medienecho zur Ausstrahlung im Februar 2020, welches bei uns noch bis heute nachwirkt, hat gezeigt, dass das Thema weitaus mehr Menschen berührt, als angenommen“.

Witt und seine bundesweiten ehrenamtlichen Mitstreiter und Mitstreiterinnen im Väteraufbruch für Kinder e.V. werden bis heute noch mehrmals pro Woche von Müttern, Vätern, Großeltern und weiteren Familienangehörigen in Bezug auf den Film kontaktiert und um Hilfe bei der Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung des Kontaktes zu entfremdeten Kindern gebeten. Der Verein leistet seit 1988 unter dem Motto „Allen Kindern beide Eltern“ ehrenamtliche Beratung und Unterstützung für Eltern und wendet sich auch aktiv an Politik und Fachprofessionen, um Fälle von Eltern-Kind-Entfremdung zu verhindern. 2017 wurde die Projektgruppe Eltern-Kind-Entfremdung www.eltern-kind-entfremdung.de gegründet, die von Kokot geleitet wird und vereinsübergreifend daran arbeitet, dem Entfremdungsphänomen entgegenzuwirken.

(Induzierte) Eltern-Kind-Entfremdung ist eine schwere Form des psychischen Missbrauchs an Kindern, welche in Deutschland nur selten beachtet und strafrechtlich nicht sanktioniert wird. Die Kinder leiden allerdings oft ihr Leben lang unter der Entfremdung von einem Elternteil. Durch ein rechtzeitiges Zusammenspiel aus Intervention und Sanktionierung könnten Kinder allerdings geschützt werden. Entsprechende Verfahren fehlen in Deutschland häufig noch. „Der Film kann ein Impuls sein, sich mit dem Thema auch von fachlicher Seite intensiver zu beschäftigen. Ein Schicksal, wie es der kleinen Anni (Lisa Marie Trense) im Film widerfahren ist, muss kein Kind erleiden“, sagt Witt und hofft, dass auch in Deutschland ein Bewusstsein für das Thema Eltern-Kind-Entfremdung und deren schwerwiegende Folgen für Kinder entsteht.

Quelle und Informationen zum Film: