Sorgerecht: Väterverbände nur Zuschauer

Die Reform zielt darauf ab, eine Diskriminierung von Vätern abzustellen, die der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte vor fast genau 3 Jahren gerügt hatte: Bis dato hatten ledige Väter keine Möglichkeit, das Sorgerecht gegen den Willen der Mutter des gemeinsamen Kindes zu erhalten. Nun soll diesen Vätern ein Klagerecht eingeräumt werden, über dessen Details morgen diskutiert wird.

Dafür hat der Rechtsausschuss Sachverständige geladen, und mit dem Verein Alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) wird auch eine von Müttern dominierte Interessengruppe vertreten sein, die der Reform kritisch gegenüber steht. Väterverbände hingegen finden vor dem Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages kein Gehör: Sie wurden schlichtweg nicht eingeladen.

„Das ist ein echter Skandal“, so der Bundesvorsitzende des Väteraufbruch für Kinder e.V. (VafK), Rainer Sonnenberger. „Kaum vorstellbar, dass der Rechtsausschuss über eine Frauenquote beriete, ohne Frauenverbände einzuladen. Oder dass eine Regelung für religiöse Beschneidungen nur unter Christen und Atheisten diskutiert würde, während jüdische und muslimische Verbände draußen bleiben müssten. Gleichstellung von Vätern mit Müttern – davon sind wir sowohl beim Sorgerecht als auch in der parteipolitisch praktizierten Realität noch weit entfernt.“

Als Protest gegen ihre Diskriminierung werden Väter des VafK morgen als Gäste an der Anhörung teilnehmen. Sie treffen sich um 11.30 Uhr am Haupteingang zum Paul-Löbe-Haus zum gemeinsamen demonstrativen Seifenblasen, und stehen dort gerne für Gespräche mit der Presse zur Verfügung.

Ansprechpartner:
Rainer Sonnenberger, 0172 / 28 12 407
Bundesvorsitzender "Väteraufbruch für Kinder"

Dietmar Nikolai Webel
Stellv. Bundesvorsitzender "Väteraufbruch für Kinder"