Gleich zu Beginn stellt der Autor – drs. Danny R. Andreas, Msc. – klar, dass väterliche Präsenz nicht mit der Entfernung endet, sondern stabile Bindungen trotzdem möglich sind. Das Buch ist derzeit in englischer Sprache verfügbar und kommt ohne Paragrafen (§) aus. Eine Übersetzung ins Deutsche ist Vorbereitung.
Besonders überzeugend finden wir die 25 Strategien, von verbindlichen Video-Ritualen über altersgerechte Geschenkideen bis hin zu konfliktarmen Übergaben.
Respekt vor der Mutter zieht sich als roter Faden durch die Strategie-Liste. Das deckt sich mit unserer Beratungspraxis: Abwertungen zerstören nicht nur das Co-Parenting-Klima, sondern gefährden auch die Beziehung zum Kind. Selbstverständlich müssen sich beide Elternteile und auch ihr jeweiliges Umfeld daran halten.
Auch sensible Themen wie Entfremdung und Gatekeeping werden offen adressiert und mit de-eskalierenden Handlungsoptionen hinterlegt – ein klarer Pluspunkt, da viele unserer Beratungsgespräche genau hier ansetzen.
Positiv fällt zudem auf, dass der Autor Mediation klar vor langwierigen Gerichtsprozessen priorisiert und die Bedeutung gemeinsamer elterlicher Verantwortung (gemeinsame elterliche Sorge) betont. Damit rückt er die Pflicht der Eltern und das Recht des Kindes auf beide Eltern ins Zentrum - ein Kernanliegen des Väteraufbruch für Kinder e.V.
Fazit: The Ultimate Long-Distance Dads Guide ist ein motivierender, praxisnaher Kompass für fernlebende Väter – und vielleicht auch Mütter. Wir begrüßen das Werk, weil es bei der Umsetzung kooperativer Elternschaft, insbesondere nach Trennung und Scheidung, hilft.
Rezension von Bundesvorstandsmitglied Christoph Köpernick aus Sicht des Väteraufbruch für Kinder e.V.