Der Ethikrat kriegt die Kurve

In ihren einleitenden Worten meinte die Vorsitzende des Ethikrats, Christiane Woopen, es handele sich um eine „historische Chance zu zeigen, dass wir in einem so tiefgreifenden Konflikt zu einer Lösung kommen können.“ Allein dem Juristen Reinhard Merkel ist es zu verdanken, dass diese Lösung entstand und auch rational nachvollziehbar ist. Nachdem er ausführlich dargelegt hatte, dass und weshalb die nicht medizinisch indizierte Beschneidung von Jungen eine Körperverletzung darstellt und daher Unrecht ist, gelang es ihm, aus den traditions- und religionslastigen Vorlagen seiner Professoren(!)-Kollegen einen tragfähigen Kompromiss aufgrund der historischen Schuld Deutschlands an den Juden zu kreieren.