Die Debatte über die Beschneidung kennt viele Verlierer

Im deutschen Bundestag gibt es 622 Mitglieder, aber nur einen bekennenden Juden, Jerzy Montag von den Grünen, und einen bekennenden Muslim, Omid Nouripour, ebenfalls ein Grüner. Viele ihrer Parlamentskollegen hatten bis zum 19. Juli keinen blassen Schimmer von Beschneidung. Sie wussten nicht, dass für vier Millionen Muslime und 110.000 Juden in Deutschland, seien sie nun gläubig oder nicht, Beschneidung kein schrulliger Brauch ist, sondern ein Gesetz, eine innere Verpflichtung. Am achten Tag nach der Geburt muss ein jüdischer Junge beschnitten werden, zur Besiegelung des Bundes mit Gott. Dass Muslime und Juden zu diesem Anlass große Feste feiern, all das war vielen Abgeordneten neu.