Doch hinter der heilen Fassade der starken Männer verbergen sich u.U. großes Leid und Not. Es gibt eine Studie aus dem Jahre 2011, herausgegeben vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema. Dort kann man lesen, dass Gewalt zur Durchsetzung der Zwangsverheiratung keine relevanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigt. Männer waren etwa gleich häufig von Gewalt betroffen. Auch gab es keine Unterschiede zu Arten der Gewaltausübung gegenüber weiblichen Betroffenen. Trotzdem fehlen männerspezifische Beratungsstellen allerorten.
Wenn Familien die Kinder einander versprechen, dann tauchen solche Begriffe wie Ehre auf. Diese Ehre lässt kaum Raum zu entkommen, noch dazu wenn dieser Ehrbegriff bereits verinnerlicht wurde. Männer gehen mit der Thematik des Zwanges und der Gewalt anders um als Frauen. Sie sehen sich häufig nicht einmal in der Rolle des Opfers. Das entspricht auch den Erwartungen, welche die Umwelt an sie heranträgt. Männer, welche in Deutschland integriert sind, erfahren bei der Androhung von Zwangsverheiratung überdurchschnittlich viel manifeste Gewalt. Der Befreiungsschlag könnte auf direktem Weg in eine Beratungseinrichtung führen, nur gibt es kein Netzwerk für Männer. So wenden sich die Betroffenen an die Schwulen- Migranten- und Frauenberatungsstellen.
Gäste:
- Sonja Fatma Bläser - Buchautorin, Gründerin des Vereins HennaMond
- André Bielig - liest aus dem Buch Halbmondwahrheiten von Isabella Kroth
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