Kuckuckskinder sind alltäglich

Der Rheinländer Ludger Pütz, 39, hat 2011 erfahren, dass sein Sohn nicht sein leibliches Kind ist. Der gelernte Typograph gründete daraufhin das "Kuckucksvater"-Blog und eine Facebook-Selbsthilfe-Gruppe. Pütz lebt inzwischen in Kolumbien, der Heimat seiner zweiten Frau.

Vaterschaft kann man nicht gesellschaftlich herbeifabulieren. Ein sozialer Vater kann etwas Tolles sein, doch er wird den leiblichen Vater nur zum Teil ersetzen können. Außerdem hat auch er das Recht zu wissen, worauf er sich einlässt, er sollte sich aktiv dafür entscheiden können – und sich dann gegebenenfalls um eine legale Adoption bemühen, anstatt der "schwarzen", also illegalen Adoption, die derzeit so oft passiert. Leibliche Väter von Kuckuckskindern haben derzeit kein Recht darauf, ihre Vaterschaft gesetzlich eintragen zu lassen, denn das Kind hat bereits einen gesetzlichen Vater. Meistens läuft es aber sowieso ganz anders. Die Mutter verweigert dem Scheinvater nach der Trennung den Kontakt zum Kind, ich bin da kein Einzelfall. Dieses Drama könnten wir den Kindern durch den Vaterschaftstest ab Geburt ersparen.