Wie stellt sich die Forschungslage zur Gewalterfahrung von Männern in Deutschland dar? Dürftig, um es gleich vorwegzunehmen. Die letzte Untersuchung des BMFSFJ stammt aus dem Jahre 2004. Viel Geld wurde zur Erforschung weiblicher Gewalterfahrung in die Hand genommen. 10.000 Frauen wurden zur Befragung herangezogen. Bei der Untersuchung der männlichen Gewalterfahrung wurden riesige Geldsummen eingespart, denn es gab nur eine Befragung von 300 Männern und man kam schon im Vorwort zu dem Schluss, dass diese Studie nicht repräsentativ sein könne. Offensichtlich wollte man keine vergleichbare Studie, nur so konnte sich der Mythos, Männer sind Täter und Frauen die Opfer bis heute halten.
Internationale Studien verteilen die Gewaltbereitschaft zwischen Frauen und Männern übrigens hälftig. Schon die Feststellung der Pilotstudie des BMFSFJ von 2004, welche ja feststellte, dass es Gewalt gegen Männer gibt, müsste Hilfsangebote für Männer schaffen. Es wurde weder die tatsächliche Gewalterfahrung weiter untersucht, noch Hilfsangebote für Männer geschaffen. Was ist aber, wenn Männer Gewalt erfahren? Ist die Polizei darauf vorbereitet, oder wird sie den Mann stereotyp des Hauses verweisen? Wo kann ein geschlagener Mann hin, und welche Hilfen darf er erwarten?
Gäste:
- Wolfgang Rosenthal - Dipl. Sozial-Pädagoge, systemischer Berater, Mitarbeiter im Jugendamt der Stadt Oldenburg, Lehrbeauftragter der Carl-von-Ossietzky-Universität.
- Bernd - mit Erfahrung der Neuorientierung im Männerhaus
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