Täter-Väter und Opfer-Mütter

Zu behaupten, mit dem neuen Gesetzesvorschlag würde es keine Fortschritte geben - besonders für Väter -, wäre Unsinn. Wie Heinisch-Hosek zu meinen, der Gesetzesentwurf wäre ein "großer Wurf" und würde die rechtliche Situation ins 21. Jahrhundert katapultieren, ist jedoch hanebüchen. Tatsächlich wurden alle wesentlichen Reformschritte gegen den erbitterten Widerstand von Heinisch-Hosek als Speerspitze aller Fraueninitiativen umgesetzt. Letztlich ist es nur der "Pistole im Rücken" zu verdanken (Verurteilung durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und durch den Verfassungsgerichtshof), dass es in letzter Sekunde überhaupt zu diesem Reförmchen kam. Heinisch-Hosek präsentiert sich dabei als Retterin aller Frauen, indem sie die sogenannten automatische Obsorge Jeanne-d'Arc-gleich (zugunsten der Einzelfallprüfung) abzuwenden vermochte. Dementsprechend finden sich die von ihr eingeforderte Abkühlphase und das Paradigma des hauptsächlichen Aufenthalts im Gesetz wieder. Ein Fortschritt?