Überhaupt hat man in den letzten Jahrzehnten den Mann nur einseitig aus der Perspektive von Frauen betrachtet. Das liegt daran, dass die Gleichstellungspolitik nur von Frauen gestaltet wurde. So gibt es lediglich ein Referat für Männerfragen im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Auch hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte in Deutschland sind ausnahmslos Frauen.
Die Folgen dieser Einseitigkeiten sind schnell ausgemacht, Männer wurden als privilegiert und Frauen als benachteiligt beschrieben. Männergesundheit z.B. war bisher kaum ein politisches Thema, während seit 12 Jahren vom BMSFFJ jährlich ein Frauengesundheitsbericht vorgelegt wurde. Erst im letzten Jahr hat sich die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung dieses Thema angenommen. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Männergesundheit erheblich schlechter darstellt als erwartet.
Männer als Opfer von Gewalt wurde tabuisiert, obwohl es 2003 Ergebnisse einer Pilotstudie gab, welche auch Gewalt gegen Männer feststellte. Es folgte nach der Pilotstudie keine ernsthafte, repräsentative Studie, noch Programme zum Schutz gewaltbetroffener Männer.
1998 erschien ein zweites Buch mit dem Titel „Die vaterlose Gesellschaft“ von Matthias Matussek. Er nahm die Situation der Trennungsväter in den Focus, also Väter die auch für ihre Kinder sorgen wollten, aber nicht konnten. Nach einer Trennung hatten nichteheliche Väter 12 Jahre lang keine Möglichkeit gegen den Willen zur gemeinsamen Sorge zu kommen, um ihre Kinder zu schützen. Sie wurden regelrecht vom Rechtsweg ausgeschlossen und erst der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte beendete diese Diskriminierung. Die Würde deutscher Väter wird täglich verletzt. Es wird Zeit zum Umdenken, denn durch ihre Leistungen finanzieren sie die Familienpolitik mit den vielen Sozialmaßnahmen.
Väter brauchen keinen Ehrentag - für viele Väter spielt der Vatertag auch überhaupt keine Rolle mehr, wie Umfragen ergeben haben. Väter brauchen rechtlichen Sicherheit zum Schutz der Beziehung zu ihren Kindern. Sie wollen am Leben ihrer Kinder aktiv teilhaben, Sorgen und Nöte mit ihnen teilen und Verantwortung tragen. So können sie jeden Tag ihre freie Zeit in Familie verbringen oder mit ihren Kindern schöne Ausflüge machen. Im Selbstbild der Väter hat ein Wandel stattgefunden, denn die sie treten bewusst in eine liebevolle und achtsame Beziehung zu ihren Sprösslingen. Der Bundesverein fordert von der Politik endlich den nötigen Respekt vor der unantastbaren Würde deutscher Väter.