Veränderungen brauchen die Öffentlichkeit!

Rund 50 Selbsthilfegruppen Münchens haben einen Tag lang am Münchner Marienplatz ihre Anliegen der Öffentlichkeit vorgestellt. Akteure und Besucher waren sich einig: Trennungs- und Scheidungsprobleme verursachen große individuelle und gesellschaftliche Schäden!

Aberhunderte Luftballons für Abertausende guter Wünsche, Hoffnungen und Forderungen

"Allen Kindern beide Eltern": diese Botschaft brachte viele zum Informationsstand - nämlich viele Väter, Mütter, Großeltern!

München, 06.08.2011. Um die Mariensäule herum, direkt vor dem Münchner Rathaus, trafen sich rund 50 Münchner Selbsthilfeorganisationen, um an ihren Informationsständen der Bürgerschaft ihre Probleme, Handlungs- und Lösungsmöglichkeiten zu offerieren. Und auch darüber aufzu-klären, warum Selbsthilfe oft die einzig richtige Reaktion auf die jeweilige persönliche Heraus-forderung ist!

Der neue Pavillon der VAfK-Kreisgruppe München, tagsüber besetzt von 7-8 Aktiven, war mit seinen Banner-Texten ‚Allen Kindern beide Eltern!’ schon deswegen ein begehrtes Anlaufziel, weil er Schutz vor dem Nieselregen bot. Das Wetter war manchem Besucher, dem beim Thema Schei-dung ‚das Wasser bis zum Hals’ stand, wohl angemessen. Die unterschiedlichsten Fragestellungen zeigten die gesellschaftliche Relevanz: Ehepaaren erbaten Auskünfte für einen Freund in desolater Trennungssituation, Großeltern erzählten hilflos von ihren verlorenen Enkeln, ‚Nachfolgefrauen’ fragten um Rat wegen ihren neuen, aber oft belasteten Familien und angenommenen Kinder.

Die LH München hat zwar eigene städtische Beratungseinrichtungen. Es gibt aber auch eine agile Anwaltsszene mit Scheidungsvereinen, die im Internet und auf Vorträgen Ratsuchenden wohlfeil formulierte ‚Bestabsichten’ versprechen. Manche Betroffene sehen sich aber nach Mandatserteilung dann oft hart mit der Wirklichkeit konfrontiert.

Positives Tagesergebnis für die VAfK-Kreisgruppe München: neue Kontakte mit anderen Selbsthil-fegruppen, viele Ratsuchende und Interessenten, neue Impulse für das eigene Engagement, dass man über die konkrete Hilfe bei Betroffenen hinaus politisch gegen den ‚Negativtrend von Relativismus und Beliebigkeit auch im Familienleben“ argumentieren und protestieren kann! Die VAfK-Forderung nach Kinder- und Väterrechten jedenfalls wurde von den Neugierigen am Stand so gut wie immer bejaht – auch von Frauen! Die Kuratoriumsvorsitzende Marlene Rupprecht der Elly Heuss-Stiftung (MdB) hat inzwischen öffentlich bestätigt: „In den anerkannten Kliniken des ‚Deutschen Müttergenesungswerks’ sind mit 38% alleinerziehende Mütter überdurchschnittlich vertreten (…) Mütter kommen am häufigsten mit Erschöpfungssyndromen bis zum ‚burn out’, Belastungstraktionen, Schlafstörungen und anderen Erkrankungen in die Kliniken im MGW-Verbund, ihre Kinder sind zu 80% selbst behandlungsbedürftig...“
Solche Erkenntnisse, so die VAfK-Kreisgruppe München, sollten weithin bekannt gemacht werden, weil mit öfteren „Väter-Umgangszeiten“ für Kinder logischerweise auch entsprechende „Entlastungszeiten für Mütter“ verbunden sind!

Kontakte:
Franz Kohl, E-Mail: Franzxk@hotmail.com
Jürgen Krais, muenchen@vafk.de, Tel. 0160-7069711
Klaus.Gerosa@gmx.de, Tel. 089 - 64257490

Monatliches VAfK-Treffen im Selbsthilfezentrum (SHZ), Westendstraße 68, 80339 München; jeweils Montag 19.09., 17.10., 21.11., 19.12.2011 ab 18:00 – 22:00, Raum G 1