Seit vier Jahren sucht Jörg Sancho seinen Sohn. Dessen Mutter ist mit dem mittlerweile sechsjährigen Rafael in Mexiko untergetaucht. Selbst die Behörden sind machtlos. Es gibt keinen Tag, an dem er nicht an seinen Sohn denkt. Kein Tag vergeht, an dem er nicht diesen dumpfen Schmerz fühlt. "Wie geht es Rafael? Ist er überhaupt noch am Leben?" Fragen, die zu seinem ständigen Begleiter geworden sind. Fragen, auf die der 35-jährige Jörg Sancho aus dem baden-württembergischen Calw bislang keine Antworten hat. Als Rafael von seiner Mutter entführt wurde, war er zwei Jahre alt. Eigentlich sollte es nur ein Urlaub in der Sonne werden. In der Heimat der jungen Frau, in Mexiko. Alejandra will mit Rafael über Weihnachten ihre Familie besuchen. Die Rückflüge nach Deutschland sind für den 20. Januar 2006 gebucht. Doch Jörg Sancho wartet am Stuttgarter Flughafen vergeblich. Die beiden sitzen nicht im Flieger. Der Mann ist verstört, ruft seine Frau an, will wissen, was passiert ist. Alejandras Mutter nimmt ab, sie sagt, ihre Tochter habe die Maschine verpasst. Dann, ein paar Tage später, will Sancho fragen, wann sie denn endlich kommen. Es ist der Moment, der seine Welt zum Einstürzen bringt: Kein Anschluss unter dieser Nummer.
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