Schnell taucht die Frage auf, ob Eltern mit psychischen Erkrankungen überhaupt für ihre Kinder sorgen können, ob sie ihnen die Stabilität, den Halt und die Erziehung bieten können, die diese brauchen. Denn Kranke sind häufig mit dem Leben überfordert und nur eingeschränkt leistungsfähig. Aus Angst die Kinder zu verlieren, zögern Betroffene mitunter, sich um professionelle Hilfe zu bemühen und versuchen, ihre Erkrankung zu verheimlichen.Kinder werden einerseits schnell zur Last, sind gleichzeitig aber oft auch einziger Ankerpunkt - also Halt und Stütze - der kranken Eltern. Die Rollen von Eltern und Kindern verkehren sich mitunter ins Gegenteil. Nicht selten werden Kinder in die Elternrolle gezwungen, in der sie sich um das Wohl und die Betreuung von Mutter, Vater oder auch Geschwister zu sorgen haben. Auch seelisch dient ein Kind dann oft als Stütze, wenn der betroffene Elternteil seine Sorgen und seine seelische Last bei ihm ablädt, da er keinen anderen Ansprechpartner hat oder zulässt.