Nach Trennung und Scheidung wird jedoch häufig wieder auf ein Familienmodell der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurückgegriffen: Die Mutter kümmert sich um die Erziehung der Kinder, der Vater um die materielle Versorgung der Familie. Die Beziehung der Kinder zum Vater wird zumeist auf Besuche an Wochenenden (alle 14 Tage), in den Ferien und an Feiertagen (hälftig) eingeschränkt. Darunter leiden seit jeher die Kinder, denen ein gleichwertiger Kontakt zu beiden Elternteilen entgegen ihrem natürlichen Recht und Bedürfnis verwehrt wird.
Die paritätische Doppelresidenz (auch als Wechselmodell bekannt) ist eine Möglichkeit, den Kindern beide Elternteile auch nach Trennung und Scheidung zu erhalten, Entfremdung und psychische Langzeitfolgen zu vermeiden. Zudem hat sich gezeigt, dass die gleichverantwortliche, abwechselnde Betreuung dauerhaft einen positiven Einfluss auf das elterliche Konfliktniveau besitzt und die betroffenen Kinder somit doppelt profitieren. Eine Alternative zum in Italien üblichen (Ein-Eltern) Residenzmodell.
Zum ersten Mal besteht die Gelegenheit sich in Südtirol mit internationalen ExpertInnen auszutauschen. Die Fachtagung richtet sich an Fachkräfte aus den Bereichen Behörden, Justiz, Beratung, Wissenschaft, Betroffenenselbsthilfe sowie an Eltern und weitere interessierte Personen und bietet die Gelegenheit Praxis und Erfahrungen zu vergleichen, um einen Schritt weiter zu einer gerechten Gesellschaft zu machen.
Weitere Einzelheiten / Programm siehe Anhang.