Das Familiendrama „Weil Du mir gehörst“ gewinnt den Zuschauerpreis des Deutschen Fernsehfestivals

Der Zuschauerpreis des Fernsehfilmfestivals der „Deutschen Akademie der Darstellenden Künste“ geht 2020 an „Weil du mir gehörst“. Ein Fernsehfilm, der den emotionalen Missbrauch eines Kindes und das Drama der Eltern-Kind-Entfremdung nach einer Trennung der Eltern thematisiert.

Seit 1964 wird im Rahmen des Fernsehfilmfestivals Baden Baden der Fernsehfilmpreis der deutschen Akademie der Darstellenden Künste verliehen. Der Zuschauerpreis des Fernsehfilmfestivals der „Deutschen Akademie der Darstellenden Künste“ geht 2020 an „Weil du mir gehörst“. Ein Fernsehfilm der das Thema Manipulation am Drama der Eltern-Kind-Entfremdung nach Trennung und Scheidung thematisiert. Erstmals ausgestrahlt wurde er im Februar 2020 in der ARD. Bereits im Oktober erhielten Katrin Bührig (Autorin) und Felix Klare (bester Schauspieler) Auszeichnungen beim Bayerischen Fernsehpreis für „Weil du mir gehörst“.

Katrin Bühlig (Autorin) erarbeitete ein exzellent und aufwändig recherchiertes Drehbuch, das durch die Produktion bei ffp-Media und die Regieleistung von Alexander Dierdorf sehr authentisch umgesetzt wurde. Die Besetzung der Darsteller mit Top-Schauspielern wie Julia Koschitz (Mutter), Felix Klare (Vater) und Lisa-Marie Trense (Kind) garantierte die Publikumswirksamkeit dieses Fernsehfilms. Dramaturgisch gleichermaßen spannend und in der Thematik der psychischen Kindesmisshandlung beklemmend. Die erneute Auszeichnung dieses außergewöhnlichen Films, der auch noch viele Monate nach seiner Ausstrahlung noch für Schlagzeilen sorgte, ist eine verdiente Ehrung für Schauspieler und Produktionsteam, welche sich dieses schwierigen und bisher viel zu wenig beachteten Thema´s angenommen und es so erstmals einem breiten Publikum zugänglich gemacht hat.

„Der Film trifft einen Nerv in der Gesellschaft. Nahezu jeder kennt in seinem Freundes-, Bekannten-, oder Kollegenkreis jemand, der von dem Thema Eltern-Kind-Entfremdung betroffen ist. Das Kind gerät dabei völlig aus dem Blick, kommt unter die Räder. Ein perfides Spiel, bei dem Kinder manipuliert und beeinflusst werden. Kinder werden dadurch meist für ihr gesamtes Leben psychisch und physisch schwer schädigt“, erläutert Markus Witt, Mitglied im Bundesvorstand des Väteraufbruch für Kinder e.V. den Missbrauch durch Eltern-Kind-Entfremdung. Er appelliert hier an Jugendämter, Familiengerichte und weitere Beteiligte, Kinder besser vor der Entfremdung von einem Elternteil zu schützen. Im Film hatten diese Fachprofessionen hilflos zugesehen und viel zu lange gewartet, wo rechtzeitiges Einschreiten das Kind hätte schützen können.
Wird ein Kind aktiv von einem Elternteil entfremdet, lehnt es meist auch das weitere familiäre Umfeld ab. Großeltern, Onkel, Tanten und Freunde, sie verlieren ein geliebtes Familienmitglied. Es ist ein Familiendrama – genau, wie der Film es hervorragend darstellt. Witt appelliert daher an jeden, der mitbekommt, dass ein Kind im Trennungsstreit der Eltern instrumentalisiert wird: „Schaut nicht weg! Der Schutz von Kindern geht uns alle an“.

Witt und seine bundesweiten ehrenamtlichen Mitstreiter und Mitstreiterinnen im Väteraufbruch für Kinder e.V. werden bis heute noch mehrmals pro Woche von Müttern, Vätern, Großeltern und weiteren Familienangehörigen in Bezug auf den Film kontaktiert und um Hilfe bei der Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung des Kontaktes zu entfremdeten Kindern gebeten. Der Verein leistet seit 1988 unter dem Motto „Allen Kindern beide Eltern“ ehrenamtliche Beratung und Unterstützung für Eltern und wendet sich auch aktiv an Politik und Fachprofessionen, um Fälle von Eltern-Kind-Entfremdung zu verhindern. 2017 wurde die Projektgruppe Eltern-Kind-Entfremdung www.eltern-kind-entfremdung.de gegründet.

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Ergänzende Informationen:

(Induzierte) Eltern-Kind-Entfremdung ist eine schwere Form des psychischen Missbrauchs an Kindern, welche in Deutschland nur selten beachtet und strafrechtlich nicht sanktioniert wird. Die Kinder leiden allerdings oft ihr Leben lang unter der Entfremdung von einem Elternteil. Durch ein rechtzeitiges Zusammenspiel aus Intervention und Sanktionierung könnten Kinder allerdings geschützt werden. Entsprechende Verfahren fehlen in Deutschland häufig noch.

Quelle und Informationen zum Film: