Den Blickwinkel erweitern – Familie besteht auch nach einer Trennung in zwei Haushalten fort

In Abstimmung mit seinen Mitgliedern hat der Väteraufbruch für Kinder e.V. im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 Wahlprüfsteine entwickelt. Durch die breite Mitgliederbasis sollte möglichst zielgenau ermittelt werden, „wo der Schuh drückt“, wenn man nach einer Trennung als Paar gemeinsam für Kinder sorgen muss und will.

Ende April 2017 wurden dann die Parteien CDU, CSU, SPD, Bündnis90 / Die Grünen, Die Linke, FDP sowie die AfD angeschrieben und gebeten, zu den in den Wahlprüfsteinen festgehaltenen Fragen unserer Mitglieder Stellung zu nehmen (siehe auch www.vaeteraufbruch.de/index.php. Bis zum Redaktionsschluss haben alle Parteien außer der AfD auf unsere Anfrage geantwortet.

Bereits vorab kann festgehalten werden, dass sich die Parteien in ihren Ausrichtungen zum Teil deutlich unterscheiden. Gerade zur der Frage der Doppelresidenz oder des Unterhaltsrechts gibt es deutlich unterschiedliche Sichtweisen. Auffallend ist auch, dass die Parteien zum Thema Familie vor der Trennung recht umfangreich und mit eigenen Ideen auftreten. Für Familien nach der Trennung fehlen aber bei den meisten Parteien klare Aussagen und Konzepte, wie man es zukünftig besser machen könnte.

So haben alle Parteien bisher keine wirksamen Konzepte, um einer Entfremdung von Eltern und Kindern vorzubeugen oder aber hochstrittige Verfahren wirkungsvoll zu deeskalieren. Hier herrscht oftmals noch das „Prinzip Hoffnung“ vor, welches sich in der Praxis der letzten Jahrzehnte nicht bewährt hat. Konzepte anderer Ländern hingegen bieten einen deutlich besseren Schutz der Kinder vor elterlichen Auseinandersetzungen. Hier haben ALLE Parteien noch deutlichen Nachholbedarf, es besteht ganz offensichtlich Unkenntnis oder Ratlosigkeit, wie man solch hochstrittigen Eltern begegnen soll. Wir fordern daher alle Parteien auf, mit uns zu diesem wichtigen Punkt in den Dialog einzutreten.

Nachfolgend werden die Antworten der Parteien gegenübergestellt und einer Bewertung durch den Väteraufbruch für Kinder e.V. unterzogen. Damit sich jeder auch eine eigene Meinung bilden kann, stellen wie die Antworten der Parteien auch noch im Volltext zur Verfügung. Da eine Wahlentscheidung immer ein Abwägen mehrerer Punkte ist und unser Verein überparteilich aufgestellt ist, werden wir keine Empfehlung für eine Partei abgeben. Jeder kann aber anhand unserer Bewertungen der einzelnen Fragen für sich entscheiden, welche Punkt ihm letztendlich am Wichtigsten sind.

Wir hoffen, Ihnen damit eine Unterstützung zur Wahlentscheidung am 24. September 2017 an die Hand geben zu können, welche der Umsetzung unseres Mottos „allen Kindern beide Eltern“ zur Verwirklichung verhilft.

Für den Bundesvorstand des Väteraufbruch für Kinder e.V.

Markus Witt
Mitglied des Bundesvorstandes

 

Zur Auswertung der VAfK-Wahlprüfsteine 2017