Das Ausmaß dieses Geschäfts, die Zahl der Inobhutnahmen überrascht. Die Missstände in der Pflege auf zu wenig Personal des Jugendamtes zu reduzieren, wie in der Dokumentation geschehen, das ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Einerseits sind Motivation, pädagogische Ausrichtung und Kommunikationsbereitschaft mit Kindern und betroffenen Eltern von Jugendamt zu Jugendamt sehr unterschiedlich ausgeprägt. Andererseits sind bei diesem institutionalisierten Kampf ums Kindeswohl viele gut miteinander vernetzte Professionen beteiligt – und sie alle verdienen gut dabei: Sozialarbeiter/innen in Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände, Gutachter/innen, Richter, Anwälte, Pflegeeltern, „ihre“ Verbände und Initiativen. „Die entscheidenden Fragen, war die Inobhutnahme notwendig, wie wurde das Jugendamt aufmerksam, wurde mit den Eltern geredet oder wurden die Kinder einfach mit Polizei abgeholt, womit wurde die Notwendigkeit begründet, werden in der Dokumentation höchstens am Rande aufgegriffen.“, kritisiert der ISUV-Vorsitzende Josef Linsler.