Begrenzung der Kampfzone

Auch ledige Väter sollen jetzt bei einer Trennung das Sorgerecht beantragen können. Sind neue Rosenkriege absehbar? Das Cochemer Modell probt eine Alternative.

Getrennt lebende Väter haben gejubelt, als der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte im Dezember verkündete, dass ihnen in Deutschland der Weg zu einem gemeinsamen Sorgerecht eröffnet werden muss. Bisher hat eine ledige Mutter automatisch das alleinige Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. Ein leises Stöhnen dagegen war von FamilienrechtsexpertInnen zu hören: Die gemeinsame Sorge kann so manchem Rosenkrieg etliche weitere Schlachtfelder eröffnen. So jedenfalls lautet die Erfahrung mit dem gemeinsamen Sorgerecht, das schon seit Jahren für geschiedene Elternpaare gilt. Tragen die Eltern einen Machtkampf über ihre Kinder aus, dann sind Streit um Umgangs- und Besuchsregelungen an der Tagesordnung. Die gemeinsame Sorge bedeutet, dass man sich zusätzlich über die Schulwahl, den Ferienaufenthalt und die Arztbehandlungen einigen muss. "Kinder leiden am meisten darunter, wenn Eltern streiten", sagt Katharina Behrend. Die psychologische Sachverständige für Familiengerichte aus Lemgo kennt aber eine Alternative zum Psychoterror: das Cochemer Modell.

 

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