"Besonders nach einer Trennung muss das Kindeswohl im Mittelpunkt aller Überlegungen und Handlungen stehen." Das betonte Justizminister Heinz Georg Bamberger heute vor der zehnten Landeskonferenz Trennung und Scheidung in Mayen.
"Die Trennung der Eltern muss für die Kinder so erträglich wie möglich gestaltet werden. Dies kann gemeinsam erreicht werden, in einem optimalen Zusammenwirken aller beteiligten Professionen. Einen solchen Austausch pflegen Sie sowohl in den regionalen Arbeitskreisen Trennung und Scheidung als auch landesweit im Netzwerk dieser Arbeitskreise - nämlich auf den Landeskonferenzen", sagte der Justizminister weiter.
"Der praktische und psychologische Aspekte berücksichtigende Umgang mit Kindern ist leider immer noch nicht Bestandteil der juristischen Ausbildung. Das müssen wir ändern. Ich freue mich sehr darüber, dass es in diesem Jahr gelingen wird, an der Universität in Mainz erstmals gemeinsame Veranstaltungen für Studentinnen und Studenten der Psychologie und der Rechtswissenschaften anzubieten. Auch Referendarinnen und Referendare werden daran teilnehmen können. Ich bin allen engagierten Beteiligten für ihren hohen persönlichen Einsatz sehr dankbar", hob der Minister hervor.
Bamberger kündigte an, dass das Ministerium der Justiz gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen die zweite Bundestagung zur interdisziplinären Zusammenarbeit im Familienkonflikt im Dezember 2010 in Mainz ausrichten wird.
Die Landeskonferenz Trennung und Scheidung wurde in Rheinland-Pfalz 2003 gegründet und findet nun bereits zum zehnten Mal statt. An der Landeskonferenz nahmen Richterinnen und Richter, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jugendämtern und Beratungsstellen sowie Psychologinnen und Psychologen teil.